Deponiestandorte

ZDE Emscherbruch - Erstellung eines humantoxikologischen Gutachtens zur Bewertung der geplanten Erweiterung und Erhöhung der Zentraldeponie Emscherbruch (ZDE)

Auftraggeber: Bezirksregierung Münster

Im Rahmen des aktuellen Planfeststellungsverfahrens zur Erweiterung und Erhöhung der Zentraldeponie Emscherbruch (ZDE) wurde es als erforderlich angesehen, zu beurteilen, ob es im Falle der Realisierung der beantragten Änderungen an der Deponie zu einer Erhöhung der Gesundheitsrisiken für die in der Umgebung lebenden Bevölkerung kommen kann. Als Aufgabenstellung wurde formuliert, ein humantoxikologisches Gutachten durchzuführen, das insbesondere auch den möglichen Anstieg des Risikos an Krebs zu erkranken berücksichtigen soll. Ursächlich sollten insbesondere die durch die Umsetzung des Vorhabens sich ergebenden zusätzlichen Emissionen der Deponie und die daraus resultierende Immissionsgesamtbelastung in der Umgebung der Deponie betrachtet werden.

Generell bedarf es zur Beschreibung gesundheitlicher Risiken zum einen zunächst der Bestimmung der vorhabensbedingten Wirkfaktoren, die Einfluss auf den Gesundheitszustand betroffener Bevölkerungsgruppen nehmen können. Zum anderen muss die durch das Vorhaben betroffene vulnerable Bevölkerungsgruppe festgelegt und in einer Ist-Analyse deren Gesundheitszustand - soweit möglich - beschrieben werden, um in einem weiteren Schritt die möglichen vorhabensbedingten gesundheitlichen Wirkungen unter dem Blickwinkel der wirksamen Umweltvorsorge abschätzen zu können.

Im ersten Bearbeitungsschritt wurden daher zunächst der Gesundheitszustand im Untersuchungsraum durch die räumliche Abgrenzung und Erhebung von Nutzungsstrukturen sowie die Auswahl und Auswertung von Gesundheitsindikatoren, wie beispielsweise der häufigsten Todesursachen, Sterblichkeit, der vermeidbaren Todesfälle oder der Lungenkrebssterblichkeit im Untersuchungsraum beschrieben.

Im nächsten Schritt wurden die Gesundheitsdeterminanten (Luftqualität, Gerüche, Lärm, Erschütterungen wie auch naturräumlichen Determinanten) erörtert, die als vorhabensbedingte Wirkfaktoren die menschliche Gesundheit beeinflussen können. Durch Betrachtung der gemessenen und prognostizierten Kanzerogene im Feinstaub (PM10) konnte eine vorsorgeorientierte Beurteilung sowie quantitativer Abgleich mit der Virtually Safe Dose erfolgen.

Obwohl die rechtlichen Beurteilungsmaßstäbe, die eine Gefahr für die menschliche Gesundheit ausschließen lassen, durch das geplante Vorhaben alle eingehalten bzw. deutlich unterschritten werden, wurde ein begleitendes Luft-Monitoring relevanter Daten empfohlen, um die prognostizierten Entwicklungen im Untersuchungsgebiet zu verfolgen und ggf. das Erfordernis für steuernde Maßnahmen im Sinne des vorsorgenden Gesundheitsschutzes zu erkennen und Befürchtungen betroffener Bewohner*innen qualifiziert begegnen zu können.

Bearbeitungszeitraum: 2020

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