Managementberatung & Betriebsunterstützung

Kupferverarbeitende Industrie - Untersuchungen im Umfeld eines Kupferwerkes (Oberboden; biologische Materialien (Grasaufwuchs und Hühnereier); Depositionsmessungen, Bodenmonitoring)

Auftraggeber: KME Germany GmbH, Osnabrück

Die heutige KME Germany GmbH (KME) betreibt seit Jahrzehnten in Osnabrück ein Werk zur Herstellung von Produkten aus Kupfer und Kupferlegierungen. Aufgrund umweltrechtlicher Bestimmungen im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zur Modernisierung von technischen Anlagen sollte festgestellt werden, ob heute als Folge dieser Produktion Belastungen des Bodens sowie gegebenenfalls weiterer Medien im Umfeld des Werkes vorhanden sind und in welchem Maße aktuell Depositionen von Staub, PCDD/F (Polychlorierte Dibenzo-para-Dioxine und polychlorierte Dibenzofurane) und Kupfer sowie weiteren Metallen stattfinden.

In einem stufig angelegten Konzept wurden umfangreiche Untersuchungen des oberflächennahen Bodens im Umfeld des Werkes durchgeführt. Aufgrund der Größe des potentiell betroffenen Bereiches wurden dabei die Elemente der Erstellung von digitalen Bodenbelastungskarten auf die konkrete Fragestellung angepasst übertragen. In der Folge konnten auf der Grundlage von punktbezogenen Daten Flächenaussagen zur Belastung des Bodes abgeleitet werden. Als Ergebnis der Bearbeitung musste auf einen Einfluss des Werkes auf den Zustand im Boden vor allem in naher Nachbarschaft zum Werk geschlossen werden, wobei insbesondere das Schwermetall Kupfer und die Stoffgruppe der polychlorierten Dioxine und Furane zu nennen sind. Die entsprechenden Einflussbereiche wurden kartografisch dargestellt; alle Eigentümer (>5.000) in dem betroffenen Gebiet wurden schriftlich und in angemessener Form „laienverständlich“ von den ermittelten Ergebnissen informiert. Des Weiteren wurde zu einer Bürgerinformation in die Räume des Werkes eingeladen, um die Beantwortung von Fragen aus der Nachbarschaft zu gewährleisten. Stichprobenhaft angelegte Grasaufwuchs- und Eieruntersuchungen aus dem Gebiet komplettieren den Kenntnisstand.

Zur kontinuierlichen Überprüfung möglicher Immissionen wurden ab 2012 an einigen Standorten im Umfeld des Werkes sowie eines fernab davon ausgewählten Referenzstandortes Bergerhoff-Gefäße aufgestellt. Das Einsammeln des Staubniederschlags  erfolgt monatlich, die Messung des deponierten Staubs sowie der Bestandteile Kupfer und weitere Metalle wurde bis Ende 2014 monatlich durchgeführt, danach erfolgte – wie auch im Fall der Dioxine – eine Umstellung auf die Bestimmung von Quartalswerten. Die Ergebnisse der Staubniederschlagsmessungen und deren Auswertung werden in Jahresberichten dokumentiert, inkl. Analyse der räumlichen und zeitlichen Entwicklung der Deposition.

Darüber hinaus werden im Rahmen eines regelmäßigen Bodenmonitorings (2011 – 2020 im Turnus von drei Jahren, danach von fünf Jahren) Bodenproben im Umfeld des Werkes sowie an einem weiter entfernt gelegenen Referenzstandort gewonnen und auf Schwermetalle und PCDD/F sowie PAK, PCB und BTEX untersucht. Ziel ist es dabei, eine ggf. stattfindende langfristige Anreicherung von immissionsbedingt eingetragenen Schadstoffen erkennen zu können.

Bearbeitungszeitraum: ab 2009

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