Rüstungsaltstandorte
StOÜbPl Hille-Wickriede - Bodenschutzgutachten für Immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren StOÜbPI Hille-Wickriede (Kreis Minden-Lübbecke)
Auftraggeber: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Bielefeld, Bielefeld
Für den Standortübungsplatz (StOÜbPl) Hille-Wickriede wurde im Juni 2018 ein Genehmigungsantrag auf die fortgesetzte verschiedenartige militärische Nutzung und Neunutzung der Bereiche einer Sprengstelle, eines Schießübungsraumes („Pionierwald“) und einer Schulschießbahn an den Kreis Minden-Lübbecke (NRW) gestellt. Eingesetzt werden Gewehre und Maschinengewehre unter Verwendung von Übungsmunition. Weiterhin erfolgt das Öffnen/Aufschießen von Objekten unter Verwendung von Sprengschnüren, Schrot und weiteren Geschossen.
Ergänzend ist für den Genehmigungsantrag ein Bodenschutzgutachten einzureichen. Dieses hat zum Ziel, die mögliche aktuelle und zukünftige Belastung der Böden durch Einträge aus der betrieblichen/militärischen Nutzung zu dokumentieren bzw. abzuschätzen. Die erforderlichen Bodenprobennahmen wurden entsprechend der verschiedenartigen Nutzung flächenrepräsentativ bis zu einer maximalen Tiefe von 1 m uGOK durchgeführt.
Die Bodenansprache erfolgte nach AG Boden (2005). Analysiert wurden schieß- und sprengstofftypische Parameter mit dem Parameterumfang der Vorsorgewerte nach BBodSchV (1999, 2021) für Metalle inkl. Arsen und Antimon sowie Nitropenta, pH-Wert und TOC-Anteil.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Gehalte von Metallen und Nitropenta im Regelfall unter den Vorsorgewerten bzw. analytischen Bestimmungsgrenzen liegen. Nur für den Schießübungsraum „Pionierwald“ sowie für die nördliche Teilfläche der „Schulschießbahn“ liegen Hinweise auf die Überschreitung der Vorsorgewerte von Blei bzw. Zink in der Humusauflage und/oder dem humosen mineralischen Oberboden vor. Prüf- bzw. Maßnahmenwerte für die Wirkungspfade Boden-Mensch und Boden-Nutzpflanze (Grünland, Schafbeweidung) werden nicht überschritten. Beim Wirkungspfad Boden-Grundwasser ist der Gefahrenverdacht für den Schießübungsraum „Pionierwald“ nur bei Zink nicht gänzlich ausgeräumt (verbal-agumentative und modellgestützte Sickerwasserprognose). Für das weitere Vorgehen wird ein Boden- und Grundwassermonitoring im Bereich des Schießübungsraumes „Pionierwald“ vorgeschlagen.
Bearbeitungszeitraum: 2021